Wenn du Brennholz selber schlagen möchtest, benötigst du eine gewisse Grundausstattung. Je häufiger du Brennholz selber machen möchtest, desto hochwertiger sollte dein Werkzeug sein. Mit der richtigen Ausrüstung macht das Feuerholz selber machen nicht nur richtig viel Spaß, es spart trotz der Anschaffungskosten deiner Ausrüstung richtig viel Geld.
Werkzeug Liste - die Minimalausstattung zum Brennholz selber machen
Bei dieser Liste handelt es sich um eine minimale Grundausstattung zum Brennholz machen. Ich gehe etwas weiter unten detaillierter auf die einzelnen Werkzeuge ein.
- Eine Axt verwendest du eher, um bereits gespaltenes und gesägtes Stammholz noch kleiner zu spalten
- Den Spalthammer benötigst du, wenn du viel kinetische Energie brauchst, z. B. zum Spalten großer Scheite oder ungespaltenes Holz mit hohem Durchmesser
- Ein Keil (Spaltkeil) hilft dir beim Spalten größerer oder besonders harter Holzscheite, ein Fällkeil ist zum Bäume fällen erforderlich
- Die persönliche Schutzausrüstung ist unerlässlich für ein sicheres Arbeiten ohne Verletzungen
- Und das wichtigste ist eine mobile Kettensäge (Motorsäge) - mobile Kettensäge (also Akku-Kettensäge oder Benzinsäge) deswegen, weil dir eine kabelgebundene Strom-Kettensäge im Wald nichts bringt
Kosten - minimale Werkzeug Ausrüstung zum Brennholz selber machen
Die nachfolgende Liste ist "die gute Mitte", wie ich sie verwende. Natürlich kann man auch deutlich mehr oder auch weniger ausgeben. Speziell bei Äxten und Kettensägen gibt es große Unterschiede in Sachen Qualität und Effizienz, was sich auch im Preis widerspiegelt. Wer direkt zu Kettensägen von Makita oder Stihl greifen möchte, muss auch tiefer in die Tasche greifen. Wenn du das Budget hast - mach es.
- (Kleine) Axt, z. B. Fiskars X10, ca. 40 EUR
- Spalthammer, z. B. Fiskars X46, ca. 90 EUR
- Spaltkeil, zwischen 20 und 30 EUR
- Persönliche Schutzausrüstung (Schnittschutzhose, Helm, Schnittschutzstiefel), ca. 150 bis 200 EUR
- Akku-Kettensäge, ca. 130 EUR, z. B. Einhell Akku-Kettensäge GE-LC 18/25
Wie du siehst, bist du mit oben genannter Werkzeug Grundausstattung mit unter 500 Euro dabei. Und bei der aktuellen Energiesituation hast du die Kosten innerhalb von maximal 2 Monaten wieder drin. Die Anschaffung amortisiert sich also binnen kürzester Zeit.
Brennholz selber spalten mit Axt, Spaltaxt und Spalthammer
Mit einer Axt widmest du dich beim Brennholz selber spalten eher kleinerem Holz, für das es wenig kinetische Energie braucht. Äxte wiegen in der Regel weniger als ein Spalthammer und liefern daher auch weniger Energie beim Aufschlagen auf das Holz. Eine Axt ist unverzichtbar, wenn du Kleinholz bzw. Anzündholz spaltest oder wenn du bereits grob gespaltenes Holz in stapelfertige Scheite spalten möchtest. Für Kleinkram und Anzündholz verwende ich eine 1,0 Kg Axt (Fiskars X10). Für mittlere Holzscheite sollte man sich aber bei ungefähr 1,5 Kg bis 2,5 Kg einfinden. Das wäre z. B. bei den Fiskars Modellen X17, X21 oder X25 der Fall.
Merke dir: eine Axt oder Spalthammer sollte genau so groß und schwer sein, dass er für dein Vorhaben angemessen ist. Kleinere Holzscheite oder Anzündholz - kleine Axt bei rund 700 Gramm, größere Holzscheite - größere Axt zwischen 1,5 und 2,5 Kg. So arbeitest du immer mit optimalem Krafteinsatz.
Spaltest du ein wenig Anzündholz, brauchst du dafür keinen 4 kg Spalthammer. Da genügt eine 700 Gramm Axt. Hast du großes Stammholz mit einem Durchmesser von 30 cm und mehr, brauchst du etwas mehr Wums. Da kann man dann schon einmal mit einer 4 kg Spaltaxt ran. Kommst du da mit Spielzeug aus dem Baumarkt um die Ecke, quälst du dich unnötig. Ich bevorzuge hier die Fiskars X46. Dieses Modell wiegt insgesamt 4,6 Kg und verfügt über einen 3,7 Kg schweren Spaltkopf. Damit habe ich bisher noch alles klein bekommen.
Merke dir: wer billig kauft, kauft zweimal. Bisher haben alle meine Äxte und Spalthammer mit einem Holzstiel früher oder später die Grätsche gemacht. Bei allen 3 Äxten mit Holzstiel ist der Stiel gebrochen. Mein Rat: gebe lieber 40 Euro mehr aus und du bekommst Werkzeug, das du auch in 10 Jahren noch verwenden wirst. Deswegen verwende ich nur noch Fiskars. Die Stiele werden aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt und sind unverwüstlich. Zwar kostet das Werkzeug etwas mehr, aber dafür hat man etwas fürs Leben. Und das weiß auch der Hersteller. Deswegen gibt es bei Fiskars auch 25 Jahre Garantie.
Fällkeile zum Bäume fällen, Spaltkeile zum Holz spalten
Manchmal gerät beim Brennholz spalten auch der beste und schwerste Spalthammer an seine Grenzen. Nun kommen Keile zum Einsatz. Mit einem guten Keil und einem schweren Vorschlaghammer bekommst du fast jedes Holz gespalten. Besorge dir gleich 2 oder 3 Stück davon. Speziell dann, wenn du Bäume selbst fällst, gibt es Situationen, in denen du mehrere Keile benötigst. Spaltkeile benötigt man meist nur einen, bei Fällkeilen nehme ich nie weniger als 3 Stück mit in den Wald. Manchmal brauch man mehrere Fällkeile, um die Fällrichtung eines Baums noch einmal zu beeinflussen. Oder, was schnell passieren kann: wenn sich die Kettensäge verklemmt - dann brauch man schnell mal ein paar Keile, um die Kettensäge wieder frei zu bekommen.
Wichtig: man unterscheidet zwischen einem Fällkeil und einem Spaltkeil. Bei der Anschaffung musst du darauf achten. Spaltkeile verwendest du zum Spalten deines Holzes, während du Fällkeile im Wald zum Fällen von Bäumen verwendest.
Wenn du Brennholz selber fällen möchtest, kaufe also neben einem Spaltkeil noch ein paar Fällkeile. Die Verwendung von Stahlkeilen ist heutzutage nicht mehr gebräuchlich. Zum Einsatz kommen daher Alu-Universalkeile oder Kunststoffkeile. Gegenüber Stahlkeilen reduziert die Verwendung von Alu- oder Kunststoffkeilen die Verletzungsgefahr erheblich. Schlägst du nämlich mit Stahl auf Stahl, fliegen schnell mal Splitter wie kleine Schrapnelle durch die Luft. Außerdem bilden sich an Keil oder Spalthammer messerscharfe Kanten. Diese Kanten bergen nicht nur eine erhebliche Verletzungsgefahr, sondern auch eine hohe Infektionsgefahr.
Brennholz selber sägen mit Kettensäge und Motorsäge
Ohne Motorsäge, umgangssprachlich auch Kettensäge genannt, geht nichts. Wenn du planst, auch mal größeres Holz anzupacken, z. B. durch Kauf von Festmetern direkt vom Förster, führt an einer Benzinsäge kein Weg vorbei. Solltest du aber eher kleineres Holz oder eher geringere Mengen kaufen oder sogar liefern lassen, darf es auch eine Akku-Kettensäge oder eine kabelgebundene Stromsäge (elektrische Kettensäge, 230V) sein. Da aber auch das Thema Kettensägen etwas ausführlicher behandelt werden muss, findest du wertvolle Informationen in meinem Beitrag zur Auswahl der richtigen Kettensäge. Ich verwende im Wald, wenn ich nicht gerade Starkholz bearbeite oder Bäume fälle, oft und gerne meine kleine Einhell-Akkuskettensäge. Damit rücke ich auch mal Buchenholz oder Eichenholz mit einem Durchmesser von 30cm zu Leibe. Das kann ein paar Sekunden länger dauern, dafür ist die Maschine lange nicht so schwer, wie eine Benzinsäge und eben auch lange nicht so laut. Ich empfinde das Arbeiten mit meiner Akku-Kettensäge als sehr entspannte Waldarbeit. Auch dann, wenn du Brennholz selber sammeln möchtest, brauchst du hin und wieder eine Kettensäge. Gerade beim Brennholz sammeln ist eine Akku-Kettensäge also von Vorteil.
Die persönliche Schutzausrüstung zum Brennholz machen
Du benötigst nun noch eine persönliche Kettensägen-Schutzausrüstung. Wenn du mit Kettensägen arbeitest, führt da kein Weg dran vorbei. Dazu gehören mindestens 1 Paar Schnittschutzstiefel, eine Schnittschutzhose und ein Helm. Der Helm verfügt über einen Gesichtsschutz und sollte bereits über einen angebauten Gehörschutz verfügen. Falls nicht, besorge dir bitte noch einen passenden Gehörschutz. Bei meinem Stihl-Schutzhelm ist der Gehörschutz bereits vormontiert. Ich widme diesem Thema einen eigenen Beitrag. In meinem Beitrag Brennholz selber machen - diese Schutzausrüstung musst du haben erfährst du mehr. Dort erkläre ich die ausführlich, warum jeder Teil deiner Schutzausrüstung wichtig ist und welche Kosten im Detail auf dich zukommen.
Keine direkte Ausrüstung, aber dennoch wichtig: der Holzunterstand
Übrigens: der richtige Holzunterstand ist entscheidend für Trocknung und Lagerung von Brennholz. Was du beim Bau eines Holzunterstandes beachten solltest und was du dafür brauchst, erkläre ich in Kürze in meinem Beitrag Holzunterstand für Brennholz selber bauen.