Die Ursachen für Rußbildung an der Kaminscheibe sind fast immer eine falsche Bedienung des Ofens oder falsches Holz. Falsches Holz bedeutet meist, dass die Restfeuchte zu hoch ist. Es kann sich aber auch einfach um Holz handeln, dass für einen Kamin nicht geeignet ist, z. B. Bauholz oder Dachbalken, aber Altholz, Bauholz und Dachbalken verbrennen ist in der Regel ohnehin nicht erlaubt. Bauholz und Altholz enthalten oft Lasuren oder Anstriche, die mit einer stark rußenden Flamme verbrennen.
8 Gründe und Ursachen für Ruß an der Kaminscheibe
- Zu hohe Restfeuchte
- Kaltes Holz
- Zu viel Holz
- Zu wenig Holz
- Zu dickes Holz
- Falsche Bedienung des Kaminofens
- Holz zu nah an der Scheibe
- Kaminscheibe / Ofentür undicht
8 Tipps - Rußbildung an der Scheibe des Kaminofens reduzieren und verhindern
Die nachfolgenden Tipps basieren im Wesentlichen auf meinen eigenen Erfahrungen. Auch ich habe mich lange mit Ruß an der Scheibe der Kamintür geärgert, bis ich den Dreh richtig raus hatte.
Zu hohe Restfeuchte
Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, aber ich erwähne es dennoch. Bitte verbrenne nur Holz mit maximal zulässiger Restfeuchte, also 25%.
Ein zu hoher Restfeuchtegehalt reduziert die Verbrennungstemperatur im Ofen.
Ist die Temperatur zu gering, bildet sich Ruß. Eine Pyrolyse, die die Scheibe wieder frei brennt, setzt erst ab ungefähr 300°C ein.
Unter einer Pyrolyse versteht man übrigens die thermische Zersetzung eines Stoffs, hier die Verbrennung der Rußablagerungen.
Außerdem schlägt sich die Feuchtigkeit an der Kaminscheibe nieder, so dass sich Rußpartikel viel leichter daran ablagern können.
Wenn du mit nassen Händen in einen Sack Mehl greifst, passiert genau das gleiche.
Tipp: Verbrenne nur trockenes Holz.
Die Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) schreibt vor, dass die maximal zulässige Restfeuchte im Brennholz 25% betragen darf. Von Fachleuten empfohlen werden maximal 20%. Optimale Verbrennungsergebnisse erzielt man bei etwa 13-15%.
Kaltes Holz
Auch kaltes Holz reduziert die Verbrennungstemperatur im Kaminofen.
Kaltes Holz von draußen solltest du zunächst neben oder vor dem Kamin lagern, bis du es verbrennst.
Kaltes Holz auf dem Kamin trocknen und aufwärmen solltest du übrigens sein lassen, denn das ist im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich.
Auch giftiges Kohlenmonoxid könnte sich dabei bilden.
Tipp: Verbrenne nur Holz, das Zimmertemperatur hat.
Zu viel Holz
Befindet sich zu viel Holz im Brennraum, steht zu wenig Sauerstoff zur Verfügung - genau so entsteht aber Ruß.
Ursache für die Rußbildung ist nämlich häufig Sauerstoffmangel.
Diese sogenannte unvollständige Verbrennung ist übrigens auch eine große Gefahrenquelle: es kann sehr gefährliches Kohlenmonoxid entstehen.
Tipp: Halte dich an die Mengenvorgabe des Ofenherstellers.
In jeder Bedienungsanleitung eines Ofens steht, wieviel Brennstoff pro Abbrand in den Ofen gehört.
Diesen Wert solltest du weder über- noch unterschreiten.
Zu wenig Holz
Wie etwas weiter oben bereits erwähnt, ist eine der häufigsten Gründe für Rußablagerungen eine zu geringe Temperatur im Brennraum.
Grund für zu geringe Verbrennungstemperaturen ist das Befüllen deines Ofens mit zu wenig Brennstoff.
Tipp: Lege die passende Menge Brennholz in den Ofen.
Auch hier gilt - halte dich an die Angabe des Ofenherstellers. Der Hersteller gibt in seiner Betriebsanleitung vor, wie hoch die optimale Füllmenge eines Kaminofens ist.
Diese Menge sorgt für einen sauberen, aber auch sicheren Abbrand und Betrieb deines Ofens.
Zu dickes Holz
Dicke Scheite verbrennen schlechter als kleinere Holzscheite.
Wenn du einen 2 Kg Holzscheit verbrennst, hast du deutlich weniger Verbrennungsoberfläche auf dem Holz,
als würdest du diesen 2 Kg Scheit in 2 Scheite zu jeweils 1 Kg spalten.
Ich spalte in der Regel in 4 Scheite zu jeweils rund 500 Gramm.
Kein Ruß, schnelle Temperatur und ein oft viel schöneres Flammenbild.
Tipp: Spalte dein Holz lieber etwas kleiner. Nach meiner Erfahrung sind 500 Gramm Scheite (davon 4 Stück) ein optimales Verbrennung-Setup.
Falsche Bedienung des Kaminofens
Eine falsche Bedienung ist nicht nur gefährlich, sondern reduziert auch den Wirkungsgrad deines Ofens. Aber auch Ruß gehört zu den unliebsamen Begleiterscheinungen einer falschen Bedienung. Wenn du über einen Ofen mit Sekundär- und Primärluft verfügst, öffne im laufenden Betrieb die Sekundärluft (meist oberhalb am Kaminofen) und schließe die Primärluft (meist unten am Kaminofen). Dies hat zwei Effekte:
- Die Sekundärluft sorgt für die sogenannte Scheibenspülung. Unter einer Scheibenspülung versteht man das bauliche Vorbeileiten eines Luftstroms an der Kaminscheibe. Dies "spült" die verrußten Verbrennungsgase weg.
- Außerdem wird durch die Sekundärluft das heiße Abgas nochmals durch das Feuer geleitet, wodurch Rußpartikel nachverbrannt werden.
Tipp: Schließe im regulären Betrieb die Primärluft und öffne die Sekundärluft. Aber Achtung: wirf hierzu in jedem Fall einen Blick in die Betriebsanleitung des Herstellers.
Holz zu nah an der Scheibe
Liegt das Holz während der Verbrennung zu dicht an der Scheibe, behindert dies die Luftversorgung bei der Verbrennung - es entsteht Ruß.
Und wegen der Nähe zur Scheibe lagert sich das Ruß dann auch gleich dort ab.
Tipp: zentriere das Holz mittig im Brennraum.
Dies sorgt für eine optimale Versorgung mit Sauerstoff.
Kaminscheibe / Ofentür undicht
Sind die Dichtungen an der Kaminscheibe oder Ofentür brüchig, porös oder lückenhaft, zieht der Ofen während der Verbrennung
Falschluft aus dem Zimmer direkt in die Brennkammer.
Dies darf aber nicht passieren, denn der Luftstrom sollte nur und ausschließlich über Primär- und Sekundärluft gesteuert werden.
Zieht der Kamin Falschluft an der Tür oder Scheibe, kühlt die Scheibe dort ab, was die Ablagerung von Ruß erleichtert.
Außerdem wird der Effekt der Scheibenspülung reduziert, weil sich Luftströmungen kreuzen und verwirbeln.
Tipp: überprüfe die Dichtungen der Scheibe oder Tür deines Ofens.
Aber beachte: das Reparieren oder Tauschen von Dichtungen ist zwar kein Hexenwerk, gehört aber dennoch in fachkundige Hände.
Hier sollte der Ofenbauer dein erster Ansprechpartner sein, wenn du nicht genau weißt, was du tust.